Wie lange dauert die Abwicklung einer SEPA-Überweisung von Bank zu Bank?

Selbstverständlich müssen die Banken bestimmte Fristen bei der Abwicklung von Überweisungen einhalten. Aber wie lange dürfen Überweisungen denn nun tatsächlich dauern?

Hintergrundinformation: SEPA-Überweisung

Mit der Umstellung auf das SEPA-Verfahren dürfen Unternehmen und Vereine seit dem 01.08.2014 Lastschriften ausschließlich im neu eingeführten SEPA-Format abwickeln. Durch die SEPA-Umstellung soll der Zahlungsverkehr im Euroraum beschleunigt werden und die Kosten für die beteiligten Kreditinstitute durch die Vereinheitlichung gesenkt werden.

Somit könnte man annehmen, dass die benötigte Ausführungszeit einer SEPA-Überweisung sich im Vergleich zum bisherigen Verfahren verkürzt. Doch wie lange dauert nun eigentlich die Abwicklung einer SEPA-Überweisung?

Für die Dauer von SEPA-Überweisungen gibt es eine gesetzliche Regelung

Die (online) Überweisung wird im Rahmen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs dazu genutzt, Buchgeld (das heißt Guthaben auf einem Konto) sowohl national als auch international vom Zahlungspflichtigen zum Zahlungsempfänger zu transferieren. Voraussetzung für den erfolgreichen Überweisungsverkehr ist, dass beide Parteien des Überweisungsvorganges Inhaber eines Kontos (z.B. ein Girokonto oder ein Sparkonto) bei einem Kreditinstitut (Bank, Sparkasse, etc.) sind.

Die Überweisungsfristen für SEPA-Überweisungen hat der deutsche Gesetzgeber für alle Kreditinstitute einheitlich geregelt. Die relevante rechtliche Grundlagen des Überweisungsverkehrs in Deutschland findet sich im Überweisungsgesetz (ÜG), welches in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) eingefügt wurde. Der maßgebliche Paragraf ist §675s BGB:

§ 675s Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) – Ausführungsfrist für Zahlungsvorgänge

(1) Der Zahlungsdienstleister des Zahlers ist verpflichtet sicherzustellen, dass der Zahlungsbetrag spätestens am Ende des auf den Zugangszeitpunkt des Zahlungsauftrags folgenden Geschäftstags beim Zahlungsdienstleister des Zahlungsempfängers eingeht; bis zum 1. Januar 2012 können ein Zahler und sein Zahlungsdienstleister eine Frist von bis zu drei Geschäftstagen vereinbaren. Für Zahlungsvorgänge innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums, die nicht in Euro erfolgen, können ein Zahler und sein Zahlungsdienstleister eine Frist von maximal vier Geschäftstagen vereinbaren. Für in Papierform ausgelöste Zahlungsvorgänge können die Fristen nach Satz 1 um einen weiteren Geschäftstag verlängert werden.

(2) Bei einem vom oder über den Zahlungsempfänger ausgelösten Zahlungsvorgang ist der Zahlungsdienstleister des Zahlungsempfängers verpflichtet, den Zahlungsauftrag dem Zahlungsdienstleister des Zahlers innerhalb der zwischen dem Zahlungsempfänger und seinem Zahlungsdienstleister vereinbarten Fristen zu übermitteln. Im Fall einer Lastschrift ist der Zahlungsauftrag so rechtzeitig zu übermitteln, dass die Verrechnung an dem vom Zahlungsempfänger mitgeteilten Fälligkeitstag ermöglicht wird.

Die Überweisungsdauer ist abhängig vom Zielland Dauer der Überweisung

Wie lange dauert eine online Überweisung in Deutschland?

Aus der rechtlichen Regelung folgt, dass bei elektronischen SEPA-Überweisung das Geld spätestens am nächsten Geschäftstag auf dem Konto beim Kreditinstitut des Zahlungsempfängers eingegangen sein muss. Dies gilt für alle Überweisungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR), d.h. national oder international, erfolgen, solange die Transaktion in Euro durchgeführt wird.

Wie lange dauert eine Überweisung per Überweisungsträger?

Wird die Überweisung in Papierform, d.h. zum Beispiel mit einem Überweisungsformular erteilt, so muss der Zahlungsauftrag spätestens am übernächsten Geschäftstag beim Zahlungsempfänger eingehen.

Wie lange dauert eine Überweisung, die nicht in Euro erfolgt?

Für Überweisungen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR), welche nicht in Euro erfolgen, ist eine Ausführungsfrist von vier Geschäftstagen vorgesehen.

Wie lange dauert eine Überweisung außerhalb des EWR?

Erfolgt eine Überweisung außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes, so ist keine Ausführungsfrist vorgesehen.

Wie lange dauert eine Überweisung innerhalb der gleichen Bank?

Die Überweisung zwischen zwei Konten beim gleichen Kreditinstitut wird direkt nach Eingang des Überweisungsauftrages durchgeführt.

Wie berechnet sich die Ausführungsfrist für SEPA-Überweisungen?

Mit Geschäftstagen sind Bankgeschäftstage gemeint. Bankgeschäftstage sind alle Werktage außer Samstage, an denen die an der SEPA-Überweisung beteiligten Banken geöffnet sind.

Die Ausführungsfrist für die Überweisung beginnt mit Ablauf des Tages, an dem

a) alle für den Überweisungsauftrag erforderlichen Überweisungsdaten dem überweisenden Institut vorliegen und
b) auf dem Konto des Überweisenden durch ein für die Überweisung ausreichendes Guthaben gedeckt ist.