Wer bislang sein Erspartes in Tagesgeldern oder Festgeldern angelegt hat, kennt den Freistellungsauftrag. Dieser macht aber nicht nur bei Einlagen, sondern auch bei einem Wertpapierdepot Sinn.

Das richtige Depot für die Kapitalanlage wählen

Analog zu den Zinserträgen aus Einlagen sind auch die Erträge aus Wertpapieren, gleich ob Veräußerungsgewinne oder Zinsen und Dividenden steuerpflichtig. Sie werden ebenso mit 25 Prozent Steuern zuzüglich Solidaritätszuschlag belegt. Die Auswahl des richtigen Wertpapierdepots hat leider keinen Einfluss auf die Besteuerung, aber wesentlichen Einfluss auf die Nettorendite der Gesamtanlage. Immerhin spielen die Depotverwaltungsgebühren und die Transaktionskosten eine wesentliche Rolle dabei, was am Ende des Jahres als Rendite verbleibt. Ein hervorragendes Beispiel dafür sind Investmentfonds. Filialbanken und Sparkasse verkaufen Fondsanteile in der Regel mit vollem Ausgabeaufschlag. Dieser beträgt bei Aktienfonds allgemein fünf Prozent. Dazu kommt noch eine Verwaltungsgebühr, die bei um die zwei Prozent pro Jahr ausläuft. Rechnet man jetzt noch eine Depotverwaltungsgebühr von mindestens 20 Euro pro Jahr bei einer Anlage von 10.000 Euro dazu, kommt eine erhebliche Gebührenbelastung auf den Bankkunden zu. Betrug die Wertentwicklung des Fonds acht Prozent im ersten Jahr und es erfolgte eine Ausschüttung von 200 Euro, schmälern Kosten und Steuern die Rendite erheblich. Dies gilt vor allem, wenn kein Freistellungsauftrag vorliegt.

Direktbanken als Alternative

Findet der gleiche Fondskauf bei einer Direktbank statt, stellt sich die Kostenseite schon etwas anders dar. Zum einen verzichten viele Banken auf die Erhebung einer Depotverwaltungsgebühr. In dem obigen Beispiel bedeutet dies schon eine Ersparnis von 20 Euro. Darüber hinaus rabattieren die Direktbanken die Ausgabeaufschläge bei Fonds. Ein angenommener Rabatt von 50 Prozent würde die Kosten im ersten Jahr von 500 Euro für den Erwerb auf 250 Euro senken. Damit steigt im Umkehrschluss natürlich die Rendite bei der gleichen Investition. Keinen Einfluss hat die Bank allerdings auf die Verwaltungsgebühr des Fonds und natürlich die Besteuerung. Bei der Wahl eines Wertpapierdepots spielen also die Kosten eine wesentliche Rolle. Die Auswahl der Bank ist ausgesprochen einfach, wie in diesem Artikel nachzulesen ist. Die wenigsten Anleger sind auf zusätzliche Angebote wie kostenlose Echtzeitkurse angewiesen, in der Breite stehen die Aufwendungen für den Handel und die Wertpapierverwaltung im Vordergrund. Und hier besteht ein umfangreiches Einsparpotenzial.